Skye & Ross From Morcheeba

SKYE AND ROSS

Die Trip-Hop-Formation Morcheeba feierte in den letzten zwanzig Jahren rund um den Erdball grossartige Erfolge und war ein ständiger Gast in den internationalen Charts. Nun nehmen Sängerin Skye Edwards und Gitarrist/Keyboarder Ross Godfrey ein Time-Out vom eingespielten Hit-Unternehmen, um im Duo neue Wege auszuloten.

Im Jahr 1995 gründeten die Brüder Paul und Ross Godfrey zusammen mit der Sängerin Skye Edwards das Trip-Hop-Trio Morcheeba. Innert kürzester Zeit erspielte sich die Formation mit ihrem groovenden Laid-Back-Mix mit Elementen aus Funk, Hip-Hop, Jazz, Reggae and Blues eine riesige Fangemeinde. Nach vier erfolgreichen Studioalben und einer Hit-Compilation trennten sich die Brüder im Jahr 2004 von ihrer Sängerin. Sky widmete sich fortan einer Solokariere und veröffentlichte drei Alben im Alleingang. Morcheeba releasten mit verschiedenen Sängerinnen und Sängern ebenfalls drei Longplayer.

Im Februar 2010 verkündeten die Godfreys zur Freude aller Morcheeba-Fans der ersten Stunde die frohe Botschaft: Sängerin Skye kehrt zur Band zurück. Mit „Blood Like Lemonade“ (2010) und „Head Up High“ (2013) knüpfte das Trio dort an, wo es Mitte der 00er Jahre aufgehört hatte. Doch während der letzten Morcheeba-Tour keimte in Skye und Ross die Idee auf, das Feeling ihrer Live-Konzerte auf ein Album zu bringen. Das Resultat heisst schlicht „SKYE | ROSS“ und kehrt zu den musikalischen Wurzeln von Morcheeba zurück. „Die Songs sind das, was dabei herauskommt, wenn man Skye und mich dazu auffordert, zusammen Musik zu machen. Es ist ganz natürlich entstanden. Es ist nicht direkt eine Fortsetzung von dem, was wir mit Morcheeba machen. Deshalb veröffentlichen wir die Songs unter einem anderen Namen.“

Ein Grossteil der Songs ist zu Hause entstanden. So wie am Anfang der Karriere von Morcheeba, bevor man mit dem grossen Budget produzieren konnte. „Wir haben mehrheitlich auf die modernsten Aufnahmetechniken verzichtet, mit denen man das ganze Leben aus den Songs rauseditieren kann“, sagt Ross. „Zu viel Technik trocknet die Seele aus.“ Das ganze Album ist (beinahe) eine reine Familienangelegenheit geworden. Skye’s Ehemann Steve spielt Bass, ihr 19jähriger Sohn Jaega Schlagzeug und Ross’s Frau Amanda singt Backing Vocals. Die Keyboards bearbeitet Richard Milner, der die letzten fünf Jahre mit Morcheeba auf Tour war. „Einer von uns müsste ihn adoptieren, dann wären in unserer Band alle irgendwie verwandt“, lacht Skye.

Dieser Neubeginn soll allerdings nicht das Ende von Morcheeba sein. Es ist lediglich das Ausleben der gemeinsamen musikalischen Vorlieben, die man auf den vergangenen Tourneen, fernab vom Studioalltag, entdeckt hat. „Unsere Idee, Musik zu machen, ist extrem ähnlich“, sagt Ross. „Und wenn du diese Synchronität einmal richtig entdeckt hast, ergibt sich alles andere wie von selbst.“ Wie das Zusammenspiel der beiden auf der Bühne funktioniert, kann man demnächst auch im antiken Gemäuer von Augusta Raurica erleben. Dann gibt es natürlich neben neuem Material auch Morcheeba-Fan-Favoriten wie „Rome Wasn’t Built In A Day“, „Otherwise“, „The Sea“, „Trigger Hippie“ oder „Part of the Process“ zu hören.