After All

Belgien hat sich schon seit einer gewissen Zeit einen Namen als exzellenter Hardcore-Exporteur gemacht. In Form von After All zeigt sich aber schon seit Beginn der 90er, dass Dreivölkerstaat auch in Sachen Metal nicht zu unterschätzen ist.
Shouter Piet Focroul, die beiden Gitarristen Dries Van Damme und Christophe Depree, Basser Erwin Casier sowie Drummer Chris \'Hazy\' De Neve finden sich zu dieser Zeit in Brügge zusammen und gründen die Band After All. Neben einer selbstproduzierten Single geht zunächst nicht viel bei den Belgiern, doch als sie \'94 eine Nominierung als beste belgische Band ohne Deal einsacken, kommt die Sache ins Rollen. Donor Productions nehmen sich der Belange der jungen Band an und veröffentlichen 1995 das Debüt \"Wonder\".
Obwohl die Scheibe - die musikalisch gesehen eine Mischung aus Epic Rock und Metal enthält - nur in Belgien erscheint, können After All, neben einigen Openergigs für Anathema oder The Gathering, sogar schon ein paar Headlinershows bestreiten. Schnell machen sie sich an die Arbeiten zum nächsten Langeisen, das auf den Namen \"Transcendent\" hören soll. Der ehemalige La Muerte-Gitarrist Dee J. ist von der Scheibe so überzeugt, dass er sie nicht nur, wie schon den Vorgänger, produziert, sondern auch über sein eigenes Wat\'s\'On Records-Label in Mitteleuropa veröffentlicht.
Stilistisch präsentieren sich After All eine ganze Spur härter und auch die Bands mit denen sie touren (u.a. Megadeth, Life Of Agony, Saxon, Voivod und Psychotic Waltz) pflügen mit einer massiveren Harke. Zwar starten die Arbeiten an neuen Songs beinahe direkt im Anschluss, aber irgendwie scheint der Wurm drin zu sein. Sämtliche Songs landen entweder im Mülleimer oder werden immer wieder überarbeitet.
So dauert es bis 2000, ehe \"Dead Loss\" in die Läden kommt. Dank einer sehr mäßigen Produktion gehen einige gute Ansätze leider verloren, so dass die Mischung aus 80er Metal, Gothic und einigen psychedelischen Elementen nicht wirklich zur Geltung kommt. Zusammen mit einigen anderen belgischen Bands, gehen sie auf die Metal Grand Slam-Tour 2001, die Drummer Haze nicht durchgehend mitspielen kann. Für ihn springt Ben Mussely von Meadow in die Bresche.
Ein Gig mit Paradise Lost beendet die Tour und After All kehren in den Proberaum zurück, um weiter an neuen Songs zu arbeiten. Diesmal gehen sie mit Harris Johns (Sodom, Kreator) ins Studio, da sie sich von ihm einen neuen Input versprechen. Noch bevor \"Mercury Rising\" in den Regalen landet, sind die Belgier mit Anthrax unterwegs durch deutsche Clubs. Musikalisch hat sich nicht viel verändert, jedoch ist die Produktion endlich allgemeintauglich. Da ein gewisser Kevin Stubbe schon eine ganze Zeit lang für Haze hinter den Kesseln sitzt, machen After All im Herbst 2003 Nägel mit Köpfen und holen Kevin fest in die Band.
Dieser trommelt nicht nur auf der folgenden Tour mit Overkill und Seven Witches, sondern auch auf dem fünften Studiowerk \"The Vermin Breed\". Für beinharte Fans des 80er Jahre-Metals ist die Scheibe ein Leckerbissen, für alle anderen klingen die Songs und Riffs etwas angestaubt. Im Anschluss an die Veröffentlichung begleiten sie Rage auf deren Tour durch die Niederlande und stehen auch mit Metal Church und Heathen auf der Bühne.
Nachdem sie für das Package, bestehend aus Candlemass, Destruction und Deathchain im November eröffnet haben, geht es zurück ins Studio, um dort \"This Violent Decline\" aufzunehmen. Die Scheibe erscheit Ende Juli und ist nicht ganz so angestaubt wie der Vorgänger, aber auch nur bedingt spannend. Noch bevor das Album in den Regalen liegt, sind sie mit King Diamond und Mercenary unterwegs.
Auch im Sommer 2007 sind sie auf Tour, doch die Dates mit Vicious Rumors und Agent Steel müssen weitgehend ohne Shouter Piet Focroul stattfinden. Für ihn springt vorübergehend Peter Evrard ein. Als es Mitte 2008 an die Aufnahmen zum nächsten Album geht, ist Piet wieder mit von der Partie und singt \"Cult Of Sin\" ein. Die Scheibe ist Ende des Jahres im Kasten, liegt Mitte März 2009 in den Regalen und bedient sämtliche Fans der vorhergegangenen Alben

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Bandinfos

www.afterall.be