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BAP

BAP ÂÅExtratourÂÅ 2013

ÂÅKameraden, machts Platz, jetzt kommt eine Extratour!ÂÅ, heiÃÅt es in einem Stück des österreichischen Dramatikers Johann Nestroy. Was 1834 im Alt-Wiener Volkstheater zu hören war, kann im Frühsommer 2013, nicht nur in Wien, noch einmal ausgerufen werden: Mit BAP zieht es eine der erfolgreichsten deutschen Rockbands ins benachbarte Ausland. Eine ÂÅExtratourÂÅ in einer Zeit des Dazwischen.

ÂÅEs gibt noch eine ZugabeÂÅ, lautete die Ãberschrift jenes viel beachteten Interviews, das Wolfgang Niedecken Ende 2011 dem SPIEGEL gab. Es war die Rückmeldung eines Sängers, der schwer erkrankt war und nun erstmals wieder in die ÃÂÅffentlichkeit trat. Der Auskunft gab über das, was ihm zugestoÃÅen war, gleichzeitig den Blick aber auch schon wieder nach vorne richtete ÂÅ eben auf jene ÂÅZugabeÂÅ an Lebenszeit, an Schaffenskraft und Zukunftsgewissheit. 2012 wurde BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken mit dem ECHO, dem von der Deutschen Phono-Akademie verliehenen Deutschen Musikpreis, für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit seinen auf Kölsch verfassten Songs hat Niedecken längst alle Sprachgrenzen durchbrochen, und aus BAP, deren ÂÅHerz, Hand, Mund und SeeleÂÅ Niedecken bildet, ist seit 1976 eine ÂÅInstitutionÂÅ (Stern) geworden. ÂÅEs war und es ist Rockmusik, die einzig mögliche nach Bob Dylan oder den Rolling Stones in DeutschlandÂÅ (FAZ). Rockmusik, die ihre Vorbilder nicht verleugnet, immer aber eine ganz eigene Geschichte erzählt. Sie handelt, schon seit je, von Unbeugsamkeit, vom Kurs- und vom Standhalten und von politischer Wachsamkeit. Das gilt auch 2013, wenn BAP sich mit der ÂÅExtratourÂÅ durch das benachbarte Ausland und nur wenigen Konzerten in Deutschland in einer Zwischenphase befindet. Nach der erfolgreichen Tournee zum Album ÂÅHalv su wildÂÅ und vor anstehenden neuen Projekten, die schon ihre Schatten vorauswerfen.

Am 10.12.1982 spielten BAP in Basel ihr erstes Auslandskonzert überhaupt. Eine Kölschrockband, die gerade ihren überregionalen Durchbruch erlebte, sah sich plötzlich auch in der Schweiz von ÂÅlauter gutgelaunten, textkundigen LeutenÂÅ umgeben, wie BAP-Chef Wolfgang Niedecken damals in sein Tour-Tagebuch schrieb. Und am 7.2.1983, nach einem Auftritt in Graz, notierte Niedecken: ÂÅWir sind etwa 1000 km von Köln weg, so weit entfernt haben wir noch nie gespieltÂÅ. Eintragungen wie diesen ist ein Staunen anzumerken. Ein Staunen darüber, dass die im Kölner Dialekt verfassten BAP-Songs ein sämtliche Erwartungen und Dimensionen sprengendes Publikum gefunden hatten. Gehört, mitgesungen und durchlebt wurden sie fortan nicht nur im Umkreis von Köln, sondern eben auch in ganz Deutschland, in der Schweiz, in ÃÂÅsterreich und Luxemburg.
Das ist dreiÃÅig Jahre her, doch daran hat sich, selbst in zunehmend dialektfeindlicheren Zeiten, nichts geändert. 1983, beim ersten BAP-Konzert in Wien, kam es zu einem Dialekt-Duett: Wolfgang Ambros betrat die Bühne des ÂÅMetropolÂÅ, um mit Wolfgang Niedecken eine Coverversion von Bob Dylans ÂÅLike A Rolling StoneÂÅ zu singen. ÂÅUns verbindenÂÅ, so Wolfgang Ambros später, ÂÅlange Jahre eines gemeinsamen Kampfes, des Kampfes um unsere eigene Sprache ÂÅ er um die seine, ich um die meine.ÂÅ Was in ÃÂÅsterreich und in der Schweiz zahlreichen Liedermachern und Rockmusikern gelang, schafften BAP in Deutschland: Sie änderten die Auffassungen, was und wie Dialektpoesie zu sein hatte, von Grund auf. Und vor allem zeigten sie, wie gut sich der Dialekt auch auÃÅerhalb von Karneval und Brauchtum singen lässt, wie gut er funktioniert als Sprache für RockÂÅnÂÅRoll-Songs. Bei einer weiteren kölsch-österreichischen Kollaboration, bei gemeinsamen Auftritten von BAP und Hubert von Goisern im Rahmen von dessen ÂÅLinz Europa Tournee 2008/2009ÂÅ, wurde die Idee zur ÂÅExtratourÂÅ geboren: Eine Tour, bei der sich die Band auf den Weg macht, um jenen Fans einen Besuch abzustatten, die länger keine Gelegenheit hatten, ein BAP-Konzert in ihrem Land erleben zu können.

Bandinfos

www.bap.de

war im Z7 am

12.06.2013 : BAP