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Remember Twilight

wielicht - das Licht, das sich aus zwei Quellen speist, lässt Grenzen verschwimmen, schafft flieÃÅende Ãbergänge und lässt vermeintlich Bekanntes überraschend neu und anders erscheinen. Die Zeit des Zwielichts, die Dämmerung, ist doppelbödig. Aufbruchsund Untergangsstimmung treffen hier aufeinander. Schöpfung und Vergehen.

Auch Remember Twilight stehen für Zwischentöne. Kammermusik-Core, das selbst geschaffene Genre des im GroÃÅraum Stuttgart beheimateten Oktetts, führt das klassische Klangbild von Geigen, Oboe und Cello mit dem brachialen Sound einer zwischen Metal und Hardcore angesiedelten Band zusammen, streift an Folkmelodien vorbei, beschwört schwarze Romantik herauf, ohne nebulös zu werden und sich im Sumpf altbekannter Klischees zu verirren. Das verhindern schon alleine die mit Verve vorgetragenen deutschen Texte: Momentaufnahmen der Sinnsuche in einer zerrissenen Welt. DenkanstöÃÅe, die Plattitüden meiden, aber auch frei sind von der Abgehobenheit intellektueller Elfenbeintürme.

Ãber die Jahre haben sich Remember Twilight durch kontinuierliche Arbeit einen festen Platz im musikalischen Untergrund erspielt. Touren mit Bands wie Waltari, Haggard oder Coppelius, Konzerte mit Die Apokalyptischen Reiter, Battlelore, Tanzwut oder Korpiklaani zeugen von der Aufgeschlossenheit verschiedenen Szenen gegenüber. Mittelalterfestival oder Metalclub: Remember Twilight folgen ihrer Vision einer eigenständigen Klangwelt mit jeder Menge Herzblut und vollem Einsatz. Wenn es die Umstände verlangen bis in die Karpaten. Das von Alex Krull (Atrocity/Leaves Eyes) produzierte Debüt ÂÅZerrissenÂÅ (2005), die MCD ÂÅDer Tolle MenschÂÅ (2007) und der von Markus Stock (The Vision Bleak) produzierte neue Release ÂÅMusik über Niedergang und VerderbenÂÅ (2010) sind Wegmarken auf einer kreativen Reise am Rande der Nacht entlang: durch die Twilight-Zone, die irgendwo zwischen Wacken und dem Hinterhof der Dreigroschenoper liegt.